Der Schmetterlingsfänger 4.0

Case Maclaims Interpretation von Carl Spitzwegs „Schmetterlingsfänger“ ist ab sofort auf einer 200m² großen Hausfassade in Gelsenkirchen zu sehen

Nach wochenlanger Vorarbeit und gut zehn Tagen Schaffensprozess an der Wand selbst, ist das zweite Werk der Projektreihe WALLS OF VISION, die 2019 von der Dr. Hans Riegel-Stiftung ins Leben gerufen wurde, nun im Gelsenkirchener Stadtteil Ückendorf zu bewundern.

Carl Spitzweg gilt als der Chronist des Biedermeier schlechthin. Seine humorvollen, satirischen Genrebilder, wie „Der Bücherwurm“, „Der arme Poet“ oder „Der Kaktusfreund“ sind weltbekannt. Für die Projektreihe „WALLS OF VISION“ ist jedoch ein anderes Merkmal des Künstlers von größerem Interesse: Sein Bezug zur Natur. Spitzweg, der gelernte Apotheker und studierte Pharmazeut, nutze seine naturwissenschaftliche Bildung für die genaue Beobachtung und Analyse seiner Motive. Sein waches Auge und sein geschulter Blick für Farben und Details kennzeichnen sein gesamtes Werk. „Der Schmetterlingsfänger“ weist dieses Detailbewusstsein noch in einer weiteren Form auf: dem Detail des Augenblicks.  Die Natur ist voll davon, aber man muss hinschauen und dafür empfänglich sein. Bereits im Originalwerk war der Protagonist zu sehr mit sich und seiner Ausrüstung beschäftigt, um die wunderschönen blauen Schmetterlinge wahrzunehmen. Er verpasste den Augenblick, was durchaus sinnbildlich für den heutigen Umgang mit der Natur ist.

Mit Case Maclaim (Andreas von Chrzanowski), der vor über 20 Jahren mit der Malerei begann, seine Kunst schon in über 20 Länder gebracht hat und zurecht als Pionier der Szene in Sachen Fotorealismus gilt, konnte der ideale Künstler für eine Interpretation des Werkes von Carl Spitzweg gewonnen werden.   

 

Impressionen